Power-Folk mit feinsinnig-hinterfotzigen Texten im Wiener Dialekt. Ein kraftvoller Crossover zwischen Blues und Wienerlied, mit einigen kräftigen Spritzern Cajun/Zydeco, Country und TexMex.
Die Besetzung
Seit den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts gibt es die Original
Stiefelbein Bluhs-Bänd, beginnend als Akkordeon/Gitarre-Duo, längst hervorragend ergänzt in
den unterschiedlichsten Besetzungen. Von fast allen namhaften Wiener Blues- oder Folk-Kellern über Folk- und
Blues-Festivals und alternativen Kulturklubs in den Bundesländern bis in den Oklahoma-Saloon und die
Glockenbachwerkstätte in München hat es uns bereits geführt. Rundfunk-Beiträge bei Kurt
Ostbahns "Trost und Rat" und Support-Auftritte bei internationalen Gästen wie Kinky Friedman waren dabei
wie auch die Teilnahme am Wiener Akkordeonfestival. Auch bei der Produktion von Tonträgern waren die Stiefelbeine nicht untätig. Auf immerhin bereits 6 CD's, eine davon in Creativ Common Lizenz Heim-produzierte, und dem Videoclip "Ludmilla" erstreckt sich die Ausbeute.
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Georg Siegl
Gitarren, Gesang
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Billy Wotawa
Akkordeon, Gesang
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Erwin Grasmuk-Siegl
Gitarre, Mandoline, Cajon
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Dominiert wird der "Stiefelbein-Sound" zumeist durch die instrumentale Besetzung mit Gitarren und Akkordeon, aber immer wieder mischen sich auch die Klänge von Cajon, Mandoline oder Banjo dazu. Und während es musikalisch zwischen Blues und Bluegrass, Folkballade und Wienerlied, Country und Cajun swingt und grooved, sorgen die feinhumorigen Texte im Wiener Dialekt irgendwo zwischen Qualtinger, Artmann und den Wiener Liedermachern der 80er-Jahre für beste Unterhaltung. Wer das Leben der Wiener Vorstadt aus eigener Erfahrung kennt oder kannte, findet sich hier wieder - zumindest erscheinen die Typen, von denen da gesungen wird sehr vertraut. Texte stammen ebenso wie die Kompositionen fast ausschließlich aus der Feder von Siegl/Wotawa, auch wenn hinter einem Wiener Dialektsong da oder dort ein alter Blues-Hadern hervorlugt.
Das Motiv
Der eigentliche (längst verstorbene) musikalische Vater der Original Stiefelbein Bluhs-Bänd ist Frantisek Dobrovolny vulgo Frank Dobro, der - als Wiener Musikant böhmischer Herkunft - während des Ersten Weltkrieges desertiert und mit seinen in den Delta-Blues übertragenen Wiener Liedern zum "White Godfather of Black Music" in den Südstaaten der USA geworden ist. Als Beispiel soll hier der Altwiener Gassenhauer "S' Oide Haus im Liebhartstal" erwähnt werden, der - laut der Dobrovolny-Biographie nach Siegl/Wotawa - zum "House of the Rising Sun" mutierte. Ein Teil der Repertoire-Nummern der Original Stiefelbein Bluhs-Bänd sind entweder die Wienerlied-Vorlagen Dobrovolny's, die jener in den Blues portiert hatte, oder (eigene) Rück-Übersetzungen Dobrovolnischer Bluesnummern ins Wienerische.
Die Geschichte
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Mai 1996
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Gründung durch Georg Siegl und "Billy" Wotawa
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September 1997
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CD "Gstieß & Mond"
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Juni 1998
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Andreas Fasching schliesst sich der Original Stiefelbein Bluhs-Bänd an
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November 1999
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CD "Hexnbaungad"
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Frühjahr 2000
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Gottfried David Gfrerer wird das "4. Stiefelbein"
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November 2002
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CD "AUTO"
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Jannuar 2003
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Martin Sedlinger schliesst sich der Band an.
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Herbst 2004
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Gottfried Gfrerer widmet sich mehr eigenen Projekten und verlässt die Band
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April 2007
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Live-CD "Im Sittl"
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November 2009
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Erwin Grasmuk-Siegl tritt in die Band ein
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März 2011
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CD "Die Dobrovolny Tapes" (in Memoriam Frantisek Dobrovolny)
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Dezember 2012
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Aus Zeitgründen muss Martin Sedlinger die Gruppe verlassen
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Februar 2017
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Die CD "Zwanz'g", live eingespielt im Kaisermühlner Werkl
erscheint, 20 Jahre nach "Gstieß & Mond".
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Herbst 2019
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Nach 20 Jahren trennt sich der gemeinsame Weg von Andi und der Original Stiefelbein Bluhs-Bänd - alles Gute.
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